8. Löhne und Kosten


Abb. 8.1: Wachstum der Nominal- und Reallöhne und der Produktivität in Deutschland

Kommentar: Seit 2011 wachsen die Arbeitsentgelte pro Arbeitnehmer jährlich zwischen 2% und 4%.


Abb. 8.1a: Entwicklung der Stundenlöhne in Deutschland – preisbereinigt 


Abb. 8.1b: Entwicklung der Lohnnebenkosten

Erläuterung: Lohnnebenkosten sind hier als Sozialbeiträge der Arbeitgeber definiert.


Abb. 8.1c: Entwicklung der Bruttomonatsverdienste in Deutschland – preisbereinigt


Abb. 8.1d: Die Lohnschere nach Wirtschaftsbereichen - Entwicklung der Stundenlöhne in Deutschland

Kommentar: Die viel diskutierte Einkommensspreizung hat auch zwischen Branchen stattgefunden. Diese Entwicklung ist 2009 zu Ende gegangen. Seitdem holen besonders die Löhne bei den Unternehmensdienstleistungen auf.


Abb. 8.1e: Entwicklung der Produktivität in Deutschland - preisbereinigt

Kommentar: Nach der Finanz-Krise hat sich die Produktivitätsentwicklung in Deutschland deutlich verlangsamt. Das spiegelt den wachsenden Anteil der Dienstleistungen am deutschen BIP wider.


Abb. 8.2: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - Gesamtwirtschaft

Erläuterung: Die Bundesbank definiert die Lohnkosten je Umsatzeinheit (LSKu) wie folgt: Quotient aus dem Index des Arbeitnehmerentgelts je Arbeitnehmerstunde (Lansn) und dem Index des nominalen Bruttoinlandsprodukts je Erwerbstätigenstunde (ProdEn). Hier werden alle drei Indizes konfrontiert, wobei die Differenzen zwischen den beiden letzteren die Abweichungen der Lohn- von der Produktivitätsentwicklung repräsentieren (Balken).

Kommentar: Von 2000 bis 2007 sind die deutschen Löhne um über 8% hinter der Produktivitätsentwicklung zurückgeblieben. Dies addierte sich zu einem Lohnverzicht im Umfang von über 10% eines deutschen Jahres-BIP. Die vielfach geforderte Lohnzurückhaltung hat stattgefunden. In der Finanz-Krise ist infolge des Produktionsrückganges diese Senkung der Lohnstückkosten aufgezehrt worden. Dies ist mit der Überwindung der Krise teilweise wieder korrigiert worden. 

Abb. 8.2a: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - Produzierendes Gewerbe (o. Bau)

Kommentar: Von 2000 bis 2007 sind die Löhne in der Industrie um 13% hinter der Produktivitätsentwicklung zurückgeblieben. In den ersten beiden Krisenquartalen sind in der Industrie infolge eines starken Rückgangs der geleisteten Arbeitszeit die Stundenlöhne und Lohnstückkosten in besonderem Maße und abweichend von den anderen Wirtschaftszweigen gewachsen – ein vorübergehendes Phänomen.

Abb. 8.2b: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - Baugewerbe

Kommentar: Seit 2006 bleiben die Löhne im Baugewerbe nachhaltig hinter der Produktivitätsentwicklung zurück.

Abb. 8.2c: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - Handel, Verkehr, Gastgewerbe

Abb. 8.2d: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - Information und Kommunikation

Abb. 8.2e: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

Abb. 8.2f: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - Grundstücks- und Wohnungswesen

Abb. 8.2g: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland – Unternehmensdienstleister 

Abb. 8.2h: Löhne, Wertschöpfung und Lohnstückkosten in Deutschland - öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit


Abb. 8.3: Lohnkostenanteil (LSKu) nach Entstehungs- und Verwendungsgliederung

Erläuterung: Hier handelt es sich um den einfachen Quotienten aus Arbeitnehmerentgelten und nominaler Bruttowertschöpfung. Die Daten der Verwendungsgliederung sind eigene Schätzungen auf Basis der Input-Output-Statistik des Statistischen Bundesamtes. 

Kommentar: Die Lohnkostenentwicklung der Exporte entspricht weitgehend der des Produzierenden Gewerbes.


Abb. 8.4: Lohnkostenanteil der Bruttowertschöpfung - Deutschland, EU-28 ohne Deutschland und EWU ohne Deutschland, Gesamtwirtschaft und Produzierendes Gewerbe 

Erläuterung: Hier handelt es sich um den einfachen Quotienten aus Arbeitnehmerentgelten und nominaler Bruttowertschöpfung.

Kommentar: Nach 2003 bis zur Finanz-Krise verzeichnet auch das Produzierende Gewerbe der EU-14 einen Trend zur Lohnzurückhaltung. Die Entwicklung der Löhne in der Industrie der EU ließ eine Tendenz zum Lohnsenkungswettlauf erkennen. Die vorübergehende Wende der Lohnstückkostenentwicklung Deutschlands in der Krise wurde auch in den EU-Staaten nachvollzogen. Nach der Finanz-Krise liegen die Lohnstückkosten in Deutschland auf einem höheren Niveau als vor der Krise, in der EU dagegen auf einem niedrigeren Niveau.


Abb. 8.5: Arbeitskosten in der Industrie – Deutschland, EWU und EU

Erläuterung: Hier handelt es sich um die Summe aller Lohnaufwendungen der Industrie (Arbeitsentgelte, 2000 = 100).


Abb. 8.6: Internationaler Vergleich Unit Labour Cost , Deutschland, EWU und USA

Erläuterung: Unit Labour Cost sind die nominalen Lohnkosten je preisbereinigter Produkteinheit. 


Abb. 8.7: Dollarkurs und deutsche Wettbewerbsindikatoren

Erläuterung: Der effektive Wechselkurs stellt den gewogenen Außenwert des Euro in Deutschland auf Basis der Wechselkurse von Drittländern dar. Die Indikatoren der preislichen Wettbewerbsfähigkeit sind geometrisch gewogener Indikator auf Basis der Preisdeflatoren der Verbraucherpreise.

Für alle Indikatoren gilt: Je niedriger, desto besser ist die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. 

Kommentar: Innerhalb der EWU verbesserte sich der deutsche Wettbewerbsindikator zwischen 1998 und 2013 trendartig. Seitdem stagniert er. Der bestimmende Einfluss des Dollarkurses auf die deutsche Wettbewerbsfähigkeit außerhalb der EWU ist unübersehbar. 


Abb. 8.7a: Dollar-Kurs, Yuan-Kurs und Dollar/Yuan-Relation 

Erläuterung: Die Darstellung in % des Niveaus von 2000 erhellt die Zusammenhänge. 

Kommentar: In China beträgt ein Stundenlohn etwa 3,50 Euro. Das charakterisiert die chinesische Wettbewerbssituation im Außenhandel. Der Yuan-Kurs (Renminbi) ist staatlich reguliert. Bis 2005 war er fest an den Dollar gebunden. Seitdem ist er bis zum Anfang 2014 gegenüber dem Dollar um 36% aufgewertet worden. 2015/16 wurde er im Verhältnis zum Dollar wieder abgewertet. Seitdem stagniert er.


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