1. Wachstum
Abb. 1.1: Die Verwendung des BIP in Deutschland - real Erläuterung: Die Darstellung der Investitionen und der Staatsausgaben weicht von sonst üblichen ab. Wohnungsbau wird wesentlich von den Dispositionen der privaten Haushalte bestimmt, die öffentlichen Investitionen von politischen Erwägungen. Lediglich die privaten Investitionen ohne Wohnungsbau unterliegen dem klassischen Investitionskalkül. Die übliche Unterscheidung von staatlichem Konsum und staatlichen Investitionen ist wenig aussagekräftig. – Die Abweichungen von 100% stellen die Vorratsveränderungen dar.
Abb. 1.1a: Die Entwicklung des BIP in Deutschland - real Erläuterung: Saisonbereinigte Quartalsdaten in % BIP von 2000 QI, ohne Vorratsveränderungen. Kommentar: Das deutsche Wirtschaftswachstum besteht seit 2000 zu einem Viertel aus dem Außenbeitrag. Dieser Außenhandelsüberschuss der Exporte über die Importe trägt nicht zum Warenangebot auf dem Binnenmarkt bei, sondern er wird als Zunahme deutscher Geldforderungen an das Ausland verbucht.
Abb. 1b: Reale Entwicklung des gesamtdeutschen BIP in % des Früheren Bundesgebietes von 1991 Kommentar: Das preisbereinigte deutsche BIP pro Einwohner, das durch die Vereinigung 1991 um 20% gesunken war, hat 2008 wieder das westdeutsche Niveau von 1991 erreicht und lag 2018 um 13% darüber.
Abb. 1.2: Konjunktur in Deutschland Erläuterung: Das durchschnittliche Wachstum zwischen 1992 und 2008, also das faktische Normalwachstum, beträgt in Deutschland 1,5%. Als Konjunktur können wir die Abweichungen des Wachstums von diesem Durchschnitt interpretieren. Kommentar: Im 2. Quartal 2020 schlug sich der Corona-Einbruch, der im März eingesetzt hatte, mit -11,5% gegenüber dem Vj. nieder. im 3. Quartal waren es nur noch -4,2%.
Abb. 1.3: Wachstumsbeiträge nach Verwendungsbereichen in Deutschland - real Erläuterung: Die Wachstumskomponenten sind so gewichtet, dass sie sich zur Wachstumsrate, hier der letzten Verwendung des BIP, addieren. Export = Summe aus Außensaldo und Impor. Kommentar: Export, Import und Konsum prägen den Corona-Einbruch.
Abb. 1.3a: Wachstumsraten nach Verwendungsbereichen - real - kurzfristig Erläuterung: Die Veränderungen gegenüber dem Vorquartal sind auf Quartalsbasis gerechnet.
Abb. 1.3b: Die Entwicklung des BIP in Deutschland ab 1999 – real Erläuterung: Diese Grafik kumuliert die Wertschöpfungsbeiträge seit dem 1. Quartal 1998.
Abb. 1.4: Wachstumsbeiträge nach Wirtschaftsbereichen - real Erläuterung: Seit dem 2. Quartal 2011 differenziert die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung die Dienstleistungsbereiche stärker. Die Wachstumsbeiträge sind so gewichtet, dass sie sich zur Wachstumsrate des BIP addieren. Kommentar: Der deutsche Konjunkturzyklus wird – positiv wie negativ – geprägt durch die Beiträge der Industrie, die in hohem Maße in den Export gehen. Das gilt auch für die Corona-Krise.
Abb. 1.4a: Entwicklung der Wertschöpfungsbeiträge nach Wirtschaftsbereichen ab 1999 - real Erläuterung: Diese Grafik kumuliert die Wertschöpfungsbeiträge seit dem 1. Quartal 1998.
Abb. 1.5: Verwendungsgliederung von Wertschöpfung (BWS), Importen (Imp) und Arbeitnehmern (AN) Erläuterung: Eig. Schätzung auf Basis der Input-Output-Statistik des Statistischen Bundesamtes. . Kommentar: 2014 wurden 28,3% der deutschen Wertschöpfung exportiert. Dazu kamen 17,3% Exporte, die aus Importen stammten. 44% aller deutschen Importe ging in den Export.
Abb. 1.6: Wachstumsraten - Deutschland, EU und USA - real Kommentar: Zum aktuellen Einbruch des Wachstums in der EU infolge der der Corona-Krise sind noch keine Quartalsdaten verfügbar. Der Einbruch in der EWU ist im 2. Quartal mit -16,1% tiefer als in Deutschland. Die Erholung im 3. Quartal erreichte aber das gleiche Niveau wie in Deutschland..
Abb. 1.7: Wachstum und Vorratsveränderungen - nominl Erläuterung: Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zählt Zugänge zu den Vorräten positiv zum Wachstum. Im 4. Vierteljahr 2006 wurden die Vorräte negativ beeinflusst durch Gegenbuchung zum Außenbeitrag.
Abb. 1.7a: Wachstum und Vorratsveränderungen – nominal Erläuterung: Das BIP repräsentiert das erzeugte Bruttoinlandsprodukt. Abzüglich der Vorratsveränderungen erhält man das verkaufte BIP. Im Vergleich zum Vorquartal charakterisiert die Differenz zwischen beiden die Konjunkturentwicklung.
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